Mit Verwunderung musste man die Diskussion um die Krankenhausresolution der CDU Kreistagsfraktion auf der vergangenen Kreistagssitzung in Borken verfolgen.

Im Kern ging es um ein klares Bekenntnis des Landkreises und seiner Gremien zu den verbliebenen Krankenhausstandorten. „Wir wollten außerdem, dass der Landkreis ein klares Signal nach Berlin entsendet. Wir brauchen unsere Krankenhäuser mit ihrer gewohnten Leistungsfähigkeit und Qualität für die Menschen hier im ländlichen Raum“, so der Vorsitzende der CDU Kreistagsfraktion, Reinhard Otto (Schwalmstadt).

„In Anbetracht der großen und auch existenzbedrohenden Änderungen, die durch die Krankenhausreform des Bundes insbesondere für kleinere Standorte im ländlichen Raum anstehen, ist es wichtig, dass sich gerade ländlich geprägte Regionen fernab der Metropole klar positionieren und dem Bund aufzeigen, dass wir im Interesse der Region, der Patienten und Angehörigen eine gut erreichbare Krankenhausinfrastruktur benötigen“, stellt die Kreis- und stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Hessen, Anna-Maria Bischof (Fritzlar) klar.

„Ich hätte ein klares Zeichen der Zustimmung und somit ein eindeutiges Signal aller Fraktionen nach Berlin erwartet. Bereits seit Verlust des Klinikums in unserer Kreisstadt Homberg verfügen wir lediglich über reduzierte Kapazitäten. SPD, FDP und Grüne gehen das Thema offensichtlich entspannt an und warten ab. Was man durch Abwarten erreicht, hat sich jetzt schon mehrfach gezeigt. Mich persönlich treibt das Thema der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum um. Auch die Bürgerinnen und Bürger bewegt es – deshalb ist Abwarten oder Ausharren hier keine Option und das Abstimmungsverhalten für mich nicht zufriedenstellend“, so die Landtagskandidatin der CDU im Südkreis, Christin Ziegler (Schwarzenborn).

Der Melsunger Raum ist durch den effektiven Wegfall des Krankenhauses vor Ort und der noch erfolglosen Suche nach einem lebensfähigen Anschlusskonzept in einer bescheidenen Situation. „Die Menschen müssen neben Kassel zumindest noch die Möglichkeit haben, auch in Fritzlar oder Schwalmstadt ein Krankenhaus anfahren zu können. Die Leistungsfähigkeit unserer Krankenhäuser in Fritzlar und Schwalmstadt würde mich normalerweise beruhigen, allerdings lässt die Krankenhausreform aus Berlin Übles ahnen. Da hätte ich mir ein klares Bekenntnis des gesamten Kreistags gewünscht. SPD, FDP und Grüne haben allerdings Gefallen daran gefunden, schon einmal „Ampel light“ zu spielen und fanden, die Resolution sei unnötig. Das ist eine vertane Chance, Berlin die Lage im ländlichen Raum darzulegen“, so der CDU Landtagskandidat im Wahlkreis 7, Dominik Leyh (Malsfeld) abschließend.

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